Dienstag, 6. Januar 2015

Ratzfatz, die erste Rasierseife

Obwohl ich nun so einige Seifen gesiedet habe, gibt es doch noch viel auszuprobieren.
Und da kam es mir nur recht, dass der Rasierschaum aus der Dose seinen letzten Zischer machte.
Mein liebster Göga stand im Bad und fragte nach Rasierseife.

Mhmmmm, die ertauschte Rasierseife hatte schon längst unser Heim auf dem Umweg über meine Beine durch den Abfluss verlassen. Kein einziges Stück Rasierseife konnte ich ihm anbieten.
Sowas geht ja in einem Seifensiederhaushalt nun überhaupt nicht.

Vor längerer Zeit hatte ich mir schon KOH und Kaolin besorgt und es konnte sofort losgehen.
Damit die Rasierseife auch gleich einsetzbar ist, kam nur eine OHP, also Heißverseifung in Frage.

Kein Problem. Nach passenden Rezepten gesucht und losgelegt.
Mischverseifung von KOH und NaOH, wie ging das nochmal, hatte ich doch schon mal gelesen.
Ja, ja.......ach so. Farbe.............ach nö............fürs Männergesicht wäre es doof, wenn Göga plötzlich wie ein Schlumpf aussieht, weil das Pigment ausblutet........also ohne Farbe.

Duft..........mhmmm............natürlich........kein Parfümöl..............ach du grüne Neune..........ätherische Öle mischen........in männlicher Duftrichtung........wird schon werden............einfach mal ausprobieren............jaaaaaa..............riecht nicht schlecht.........das nehmen wir.

Alles vorbereitet, Backofen vorgeheizt, Laugen angerührt, Fette geschmolzen und los geht's.
Mit dem Pürrie bis zum Pudding, dabei noch Kaolin dazu und dann ab in den Ofen und warten. Irgendwie zeigte dieser Leim aber nicht das gewohnte Bild einer Gelphase bei einer OHP. Nach einem Küsschentest durfte er noch ein paar Runden in der Mikrowelle drehen und dann nach weiterem Seife kosten, hatte er ihn bestanden. Nichts bizzelt mehr, also fertig.
Nun noch den vorbereiteten Schafsjoghurt und die Mischung aus ätherischen Ölen dazu und dann ab in die Form. Ne, noch nicht, irgendwie ist das Zeug viel zäher als ich es sonst von einer OHP gewöhnt bin. Also noch den restlichen Schafsjoghurt angewärmt und rein damit.
Aber irgendwie wird es nicht wirklich besser.  Naja, dann spachtel ich es eben in den Wellentray. Wird schon. Einen kleinen Teil noch schnell in ein Töpfchen, soll ja auch eine gute Methode sein, wie Rasierseife daherkommt.
Und was soll ich sagen, ich glaube, das mit dem Töpfchen ist für dieses Rezept die bessere Lösung.
Denn die abgekühlte Seife ist ziemlich weich und kam auch nach dem Aufenthalt im Frost nicht gut aus der Form. Das schöne Wellenmuster ist ziemlich hinüber.

Aber Göga hat sie schon getestet und war begeistert. Was will man mehr. Da kommt es dann nicht darauf an, ob sie besonders schön ist. Spätestens wenn der Rasierpinsel sein erstes Tänzchen auf der Seife gewagt hat, ist ohnehin nichts mehr von der Pracht zu sehen.
Einen kleinen Stempel konnte ich mir bei den besonders platten Stücken dann doch nicht verkneifen.
Göga meinte, es sieht aus, wie die Richtung für den Rasierpinselschwung. Na ist doch super. So soll es sein.

Nun habe ich lange genug rumgeschwafelt.
Hier kommen die Bilder und das Rezept, dass ich im Seifentreff gefunden hab. Ursprünglich wurde es wohl im Beautykosmos von Claudia entwickelt. Nur den Schafsjoghurt habe ich dazugebastelt.





Mischverseifung KOH und NaOH 50:50,
beide Laugen extra angesetzt in destl. Wasser für 4 % Überfettung
47, 6 % Schweineschmalz
47, 6 % Kokosöl
4,8 % Stearin
2 gehäufte Teelöffel Kaolin auf 420 g Gesamtfettmasse
1 Becher Schafjoghurt
ÄÖ Mischung:
11,2 g Lemongras
2,1 g Nelke
4 Tropfen Catjeput
1 Tropfen Birkenteeröl

Ach ja und der Schaum ist übrigens Klasse, richtig standfest und hält lange.
Und ja, es sind meine Finger, die sich auf dem oberen Foto mit eingeschlichen haben.



1 Kommentar:

LiSa hat gesagt…

Tolle Seife...der Schaum sieht gigantisch aus.
LG
LiSa